Zu Jahresbeginn sendete Chinas Staatspräsident Xi Jinping eine glasklare Warnung in Richtung der Vereinigten Staaten. Eine Einmischung in die internen Angelegenheiten zwischen der Volksrepublik China und der aus Sicht Chinas abtrünnigen Provinz Taiwan werde nicht geduldet, geschweige denn hingenommen.

Ironischerweise bezeichnet sich die Regierung in Taipeh selbst als einzig legitime Regierung eines potenziell geeinten Chinas. Diese Sichtweise hielt Xi in seiner Neujahrsrede nicht davon ab, vor einer Wiedervereinigung Festlandchinas mit Taiwan - notfalls auch unter Einsatz von militärischer Gewalt - zu warnen.

Großangelegte Aufrüstung im Pazifikraum

In den Vereinigten Staaten werden schon seit einiger Zeit hochrangige Stimmen aus dem Militär laut, die vor einem potenziellen Kriegsausbruch zwischen den Vereinigten Staaten und China warnen.

Vielleicht ist es aus dem Blickwinkel der aktuellen Ereignisse kaum verwunderlich, dass sich mittlerweile auch US-Senatoren einer solchen Sichtweise anschließen, um die amerikanische Bevölkerung vor der ernsthaften Bedrohung der in der Menschheitshistorie ungesehenen Rüstungsanstrengungen der Chinesen im Pazifikraum zu warnen.

Die jüngste – und bislang vielleicht auch lautstärkste – Warnung vernehmen wir aus dem Munde von US-Senator James Inhofe aus dem Bundesstaat Oklahoma. Inhofe ist seit Kurzem Vorsitzender des Streitkräfteausschusses im US-Senat.

US-Senator: Gefahren für westliche Weltordnung endlich begreifen!

Am Dienstag warnte Inhofe im Rahmen einer Kongressanhörung zu den Gefahren, die von Russland und China für die USA ausgehen, dass die Amerikaner die Bedrohungen, die von beiden Nationen hinsichtlich der durch die USA mit ins Leben gerufenen internationalen Weltordnung ausgingen, endlich begreifen müssten, wie The Military Times berichtete.

Amerika habe sich passiv verhalten, während China Start- und Landebahnen sowie Militärbasen auf einer Reihe von Felsenatollen im Spratley-Inselarchipel errichtet habe. Chinas Aktivitäten zeigten, dass sich das Land darauf vorbereite, seine militärischen Muskeln im Pazifikraum spielen zu lassen, so Inhofe.

US-Militärdominanz im Südchinesischen Meer ist Geschichte

Während das US-Militär in und rund um das Südchinesische Meer sowie im Westpazifik präsent ist, machte Inhofe darauf aufmerksam, dass Amerika dabei zugesehen habe, wie China Besitz von den felsigen Atollen ergriffen habe, um Riffe in Festungen umzuwandeln, die nun bis unter die Hutschnur mit Waffen und anderem Material bestückt worden seien.

Pekings anhaltende Expansion im Spratley-Inselarchipel bedrohe den Frieden in der Region und hebele internationale Gesetze aus. Aus Sicht der USA ließe sich behaupten, dass die Tage der absoluten Militärdominanz der Vereinigten Staaten im Südchinesischen Meer ein Ende gefunden haben, wie Inhofe erklärte und eingestand.

Warnung vor 3. Weltkrieg – Allianzen unklar!

Inhofe beklagt, dass eine große Mehrheit der Amerikaner anscheinend nicht Willens sei, das mit dieser Entwicklung einhergehende Ausmaß in der Verschiebung der geopolitischen Architektur verstehen zu wollen. Chinas Seidenstraßenprojekt und dessen Kreditgenerosität hätten darüber hinaus dazu geführt, einstige Allianzpartner der Vereinigten Staaten in der Region fahnenflüchtig zu machen.

Pakistan ist hierfür eines der besten Beispiele. Die Hinwendung zu China unter einer Reihe von eurasischen Staaten ist mittlerweile unverkennbar. Laut Inhofe sähe momentan Vieles danach aus, „als ob Vorbereitungen für den 3. Weltkrieg getroffen werden“. Die USA führten Gespräche mit ihren Verbündeten im Pazifikraum, doch es sei momentan ein Rätsel, auf welche Seite sich einige Länder letztendlich schlagen werden.  

Konkurrenzkampf mit China ist keine kurze Episode!

Inhofe, andere US-Senatorenkollegen und hochrangige US-Militärkommandeure äußern ihre Zweifel mittlerweile lautstark, ob die an Amerikas Bevölkerung ausgesandten Warnungen dort auch tatsächlich ankommen. Ein durch die Military Times zitierter Militäranalyst blies in Inhofes Horn, darauf aufmerksam machend, dass Amerika sich mental auf eine langfristige Konkurrenzsituation mit China gefasst machen müsse.

Ely Ratner, ein Analystenkollege bei CNAS, fügte hinzu, dass es sowohl aus Sicht der US-Senatoren als auch der amerikanischen Bevölkerung wichtig sei zu wissen, dass die sich verschlimmernden Beziehungen zwischen den USA und China weder „ein episodischer Abschwung“ bleiben werden noch ein Problem sei, dass mit der Inauguration von US-Präsident Donald Trump und dessen Administration begonnen habe.

Venezuela als Weckruf für eine neue Weltordnung

Ratner rechnet damit, dass China dem angeschlagenen Regime des einstigen Busfahrers Nicolas Maduro in Venezuela zur Hilfe eilen wird. Eben jene Entwicklung werde sich als Weckruf für eine durch China angestrebte Weltordnung erweisen.

Denn es werde Peking darum gehen, nicht-demokratische Regime rund um den Globus zu unterstützen und zu schützen, um gleichzeitig die Reaktionsfähigkeit der internationalen Gemeinschaft zu paralysieren. Falls Amerika jetzt in Asien keine Kante zeige, sei damit zu rechnen, dass sich diese Dinge in allen anderen Schwellenländerregionen fortan wieder und wieder auf dieselbe Weise abspielen werden.

Es ist vielleicht kaum überraschend, dass China auf Inhofs Einschätzungen und Warnungen auf seine ganz eigene Weise reagierte. Der Chefredakteur der englisch-sprachigen Global Times, ein Sprachrohr der Kommunistischen Partei Chinas, warf Inhofe vor, unter „mentalen Problemen“ zu leiden.

Diese Zusammenfassung für CK*Wirtschaftsfacts basiert auf einem Originalbericht, der auf der Seite des Finanzblogs Zerohedge veröffentlicht wurde.

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